Im Gegensatz zu der Whiskeyherstellung ist die Herstellung von Poitin einfacher gehalten. Ganz früher und ursprünglich benötigte man dafür ein Fass, eine Kupferwendel, Wasser, einen Pot Still, Feuer und eine Auffangschale.
Poitin war vor allem sehr beliebt bei dem reisenden Volk, da er in großen Mengen verfügbar und günstig war. Selbstverständlich war es einfach einen Poitin in abgelegenen Gegenden zu erhalten. Die schätzten die Reisenden.
Am schwierigsten war die Herstellung des Gewindes. Man benötigte dafür sehr feinen Meeressand, der erhitzt wurde und dann heiß in das Kupferrohr kam. Der heiße Sand machte das Kupfer formbar, so dass eine Spirale daraus hergestellt werden konnte. Die Spirale wurde zum Erkalten um einen Zylinder gewickelt. Wenn die Spirale erkaltet war, wurde der Sand wieder entfernt. Die Kupferspirale wurde in das Fass gelegt. Der Anfang wurde mit dem Pot Still verbunden und an dem Ende wurde ein Loch in das Fass gebohrt, darunter kam eine Auffangschale für das Destillat.
Die Herstellung des Poitin in 4 Schritten:
1. Mälzen:
Zunächst wurde das Grain für einige Tage in einem Bach oder See eingeweicht, dann wurde es auf dem Boden zum Trocknen ausgebreitet. Die Keimung des Grains beginnt. Um eine gleichmäßige Keimung zu garantieren, musste das Korn mehrmals am Tag gewendet werden.
2. Graintrocknung:
Das Grain wurde in einem Brennofen ausgebreitet und bei gleichbleibender Hitze einen Tag getrocknet. Nachdem es den gewünschten Trocknungsgrad erreicht hatte, wurde es zu Mehl vermahlen.
3. Fermentation:
Für die Fermentation wurde zunächst Wasser zum Kochen gebracht. Nachdem das Wasser gekocht hat, musste es soweit abkühlen, dass es die richtige Temperatur für das Getreide hatte. War das Wasser zu heiß, wurde daraus Brei, war es zu kalt konnte das Malz nicht weich werden. Das war eine der größten Herausforderungen bei der Herstellung des Poitins. Hatte das Wasser die richtige Temperatur, wurde es in ein Fass gefüllt, das Mehl kam hinzu und wurde mit dem Wasser vermischt. Diese Mischung musste eine Stunde stehen, bevor sie wiederum in ein frisches Fass gefüllt wurde und die Hefe hinzugesetzt wurde. Die Gärung benötigte 3-4 Tage. Danach hatte man einen Pot Ale mit 5% Alkohol.
4. Destillation:
Zunächst musste ein geeigneter Platz für die Destillation gefunden werden. Dies war nicht immer ganz einfach. Am besten geeignet war ein Platz an einem Fluss oder See, weg von neugierigen Blicken. Außerdem konnte so im Notfall ein Feuer gelöscht werden und das Zubehör wurde bis zur nächsten Herstellung im Wasser versteckt. Der Pot Still wurde befüllt, angefeuert und mit dem Lutum versiegelt. Auf den Pot Still kam kein Kupferdeckel, sondern eine Mischung aus Mehl, Getreide und Wasser. Diese einfache Mischung verschloss den Still sehr gut und verhinderte, dass Alkohol austrat und in Kontakt mit dem Feuer kam. Ein guter Nebeneffekt war, dass man nach der Destillation auch noch ein Brot hatte. Befeuert wurde der Pot Still mit Torf, da durch diese Art von Feuer kein Rauch entsteht. Sobald der Siedepunkt von Alkohol erreicht ist, steigt der Dampf, Alkohol, nach oben und geht in das Kupfergewinde. Das Gewinde im Fass wird von außen mit Wasser gekühlt, so dass der Dampf sich wieder verflüssigt. Der erste Cup, war immer der Cup für die Feen. Nach der ersten Destillation nennt man den Poitin, Singling. Dieser war zu stark zum Trinken und wurde nochmals destilliert. Die Stärke des Destillats wurde überprüft, in dem man etwas davon auf das offene Feuer gegeben hat. Entstand keine Flamme, war der Alkoholgehalt so niedrig dass man es trinken konnte. Der zweite Brennvorgang war der Doubling und in Donegal wurde dreifach gebrannt und der dritte Brennvorgang war der Priests run.
Nachdem der Brennprozess beendet war, wurde das Zubehör wieder im Wasser versenkt.